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Hat CBD Nebenwirkungen?
11.August 2021 | Manuela
Wann hattest du das letzte Mal einen Beipackzettel in der Hand? Einmal aufgefaltet sind sie oft kaum mehr zurück in die Packung zu kriegen. Das liegt meistens an der langen Liste der Nebenwirkungen. Heute packen wir mal den imaginären Beipackzettel von CBD aus und schauen uns an, ob die Nebenwirkungen hier genau so viel Papierstau verursachen.
Individuelle Wirkung
Mit CBD schickst du ein Molekül der Cannabispflanze in deinen Körper. Es interagiert mit einem Teil deines Nervensystems. Die Wirkung ist in jedem Körper anders, denn jeder Körper hat andere Voraussetzungen und Bedürfnisse. So sind auch allfällige Nebenwirkungen sehr individuell. Grundsätzlich stuft die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, CBD als unbedenklich ein. Nichtsdestotrotz können Nebenwirkungen, vor allem bei hohen Dosierungen, auftreten.
Mögliche Nebenwirkungen von CBD
Mundtrockenheit
Kopfschmerzen
Benommenheit
Übelkeit
Schwindel
Durchfall
Hautausschläge
Schlaflosigkeit
Appetitlosigkeit
Senkung des Blutdrucks
Zunahme der Herzfrequenz
Erhöhung des Augeninnendrucks
Gesteigerte Infekthäufigkeit
CBD ist allgemein gut verträglich
Nicht der längste Beipackzettel, aber doch schon eine beachtliche Liste. Die darf an dieser Stelle etwas relativiert werden. Wir haben hier alle Nebenwirkungen aufgeführt, die in der gängigen Literatur erwähnt werden. Nicht alle sind gleich häufig. Am meisten wurde von Benommenheit und Unwohlsein berichtet, und das oft erst bei sehr hohen Dosierungen. Die hervorgerufenen Begleiterscheinungen klingen meistens schnell wieder ab. Die Wirkung von CBD verringert sich nach 4 – 6 Stunden. Trotzdem sollte ein Unwohlsein nicht ignoriert werden und im Zweifelsfall raten wir von einer weiteren Einnahme von CBD ab.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
CBD kann die Verstoffwechselung mancher Medikamente in deinem Körper verändern. Die Art und Weise, wie deine Leber Chemikalien abbaut, kann beeinflusst werden. Die Leber ist eine Art Fabrik des Körpers, sie zieht Stoffe aus dem Blut, sortiert, entfernt und verteilt neu. So stellt sie auch Enzyme her, die der Körper für den Abbau von Medikamenten benötigt. CBD kann solche Enzyme hemmen und die Wirkung von Medikamenten verändern. Laut dem Deutschen Ärzteblatt, kann Grapefruit eine ähnliche Wirkung haben. Du solltest bei einer Einnahme von Medikamenten, CBD nur unter Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal konsumieren.
CBD während der Schwangerschaft?
Es gibt Studien, die Hinweise darauf liefern, dass Cannabiskonsum eine Schwangerschaft negativ beeinflussen kann. Ein Zellexperiment aus dem Jahr 2013 beispielsweise, hat gezeigt, dass CBD die Wirkung von Proteinen verändert, die für die Schutzfunktion der Plazenta verantwortlich sind. Safety first: Bist du schwanger oder am Stillen, verzichte auf CBD.
Fazit: Soll ich oder soll ich nicht?
Grundsätzlich gilt CBD als sicher und die meisten Konsument:innen werden keine Nebenwirkungen feststellen.
Solltest du ein Unwohlsein, egal welcher Art bemerken, solltest du auf CBD verzichten.
Besondere Vorsicht ist geboten bei: Der Einnahme von Medikamenten, bekannten Vorerkrankungen und während der Schwangerschaft/Stillzeit.
Grundsätzlich empfehlen wir immer die Rücksprache mit den Mediziner:innen deines Vertrauens.
Quellen und weiterführende Links
Dr. med. Grotenhermen, Franjo. Die Heilkraft von CBD und Cannabis. 2020. Hamburg. Rowohlt Verlag GmbH.
Mag. pharm. Hofmann, Susanne. Mag. pharm. Ehrmann, Alexander. CBD – die wiederentdeckte Naturmedizin. 2020. Murnau am Staffelsee: Mankau Verlag.
Leinow, Leonard. Birnbaum, Juliana. Heilen mit CBD – Das wissenschaftlich fundierte Handbuch zur medizinischen Anwendung von Cannabidiol. 2019. München. riva Verlag.
World Health Organization. Cannabidiol (CBD): Critical Review Report. 2018.